Mit dem Band „Mindset. The New Pschology of Success“ legte die Psychologin 2006 ihren ersten populärwissenschaftliche Band vor.

Dweck hat in ihrer Forscherkarriere etliche entwicklungspsychologische Untersuchungen vorgenommen und daraus die Theorie des „mindset“ – was sich etwa mit Grundhaltung  übersetzen lässt – entwickelt. Sie unterscheidet zwei „mindsets“: den fixed mindset und den growth mindset, als die statische und die Wachstums orientierte Grundhaltung.

Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden besteht darin, wie ein Mensch mit Fehlern umgeht, aber auch, wie er sich selbst sieht. Der Mensch mit dem fixed mindset meint, dass Intelligenz angeboren und nicht veränderlich sei. Der Mensch mit dem growth mindset hingegen meint, dass Intelligenz durchaus veränderlich sei. Dieser Unterschied wirkt sich aus, in der Art, wie die beiden mit Fehlern und Herausforderungen umgehen.

„fixed mindeset“ vs. „growth mindset“

Carol S. Dweck: Mindset
Buchtitel von Carol S. Dweck: Mindset

Während der fixed mindset meint, Niederlagen sagten etwas über den Charakter oder die Fähigkeiten aus, geht der growth mindset davon aus, dass Niederlagen Gelegenheiten sind, zu lernen und die eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Dasselbe gilt für Kritik – auch sie ist eine Gelegenheit, sich zu verbessern.

Dweck dekliniert die Unterschiede zwischen beiden Grundhaltungen in vier Bereichen mit vielen – hauptsächlich amerikanischen – Beispielen durch: Sport, Geschäftsleben, romantischen Beziehungen und Elternschaft.

Viele Beispiele von unterschiedlichem „mindset“

Wenngleich die Grundidee des mindsets faszinierend ist, so ist doch diese Idee etwas zu dünn für ein Buch von über 200 Seiten. Gerade bei den vielen Fallbeispielen hat mich die Idee der Ermüdung und des „ich hab’s verstanden“ beschlichen. Die Grundidee ist aber durchaus interessant: die eigenen Fähigkeiten weiter zu entwickeln und Hindernisse und Niederlagen als Lernmöglichkeiten zu betrachten, die nicht den persönlichen „Wert“ mindern. Damit steht der growth mindeset im Gegensatz zum „Talent“ im Sinne einer natürlichen Begabung. Das gibt Hoffnung für alle, die ihre Persönlichkeit entwickeln möchten.

Den letzten Teil ihres Textes verwendet Dweck darauf zu erläutern, wie man seinen mindset von fixed auf growth verändert. Das geht natürlich nicht über Nacht, sondern ist ein längerer Prozess.  Wenn er aber erfolgt, kann er nicht nur Individuen, sondern auch Organisationen zu neuen Höhen von Erfolg führen – das ist ein Teil von digital Leadership, das gerade stark diskutiert wird.

Dweck vergleicht das Gehirn mit einem Muskel, da es ebenso trainiert werden könne und verweist auf Babies, über die auch niemand lache, obwohl sie noch nichts könnten. Eine ähnliche Einstellung sich selbst gegen helfe auch bei Niederlagen und Schwierigkeiten.

Einer dieser Schritte ist, auf eine Niederlage zu reagieren, indem man abstrahiert (so schwierig das sein mag) und versucht, alle die Schritte zu unternehmen, die nötig erscheinen, um beim nächsten Besuch erfolgreich zu sein – was immer diese sein mögen: mehr Informationen einholen und konstruktives Feedback erbitten oder das Projekt in einem nächsten Schritt zu modifizieren. Auch ein konkreter Plan (Wann? Wo? Werde ich etwas tun), hilft, Projekte nach vorn zu bringen. Rückschläge gehören dazu, sind aber auch Gelegenheiten zu lernen.

Das ist die gute Nachricht dieses Buches.

http://mindsetonline.com/

„Mindset“ von Carol S. Dweck
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